von Rudi Rudolph
Änderungen taten dem Holzhäuser Schützenfest gut / Volles Haus bei der Königsproklamation
Bereits beim Katerfrühstück am Sonntagmorgen hatte Schützenpräsident Sebastian Eicke eine erste Lagebeurteilung des Holzhäuser Schützenfestes parat. „Unser Schützenfest gehörte bisher zu den bedrohten Arten, doch ich bin froh, es nun von der Liste streichen zu können,“ resümierte er mit einem gewissen Stolz in der Stimme.
In der Tat unterschied sich dieses Schützenfest in einigen Details von früheren, obwohl der Verein nur an einigen und doch wohl wesentlichen Stellschrauben gedreht hatte. „Back to the roots“, zurück zu den Wurzeln, wollte man wieder gehen, und der erste Schritt war der Wechsel des Festwirtes. Flinker Service, eine gute Kommunikation zwischen Verein und Wirt und das schon früher genutzte Hagemann-Zelt waren dabei wichtige Komponenten. Das relativ kleine und in die Jahre gekommene Zelt strahlte allerdings eine Gemütlichkeit aus, die von großen und dann vielleicht nur halb gefüllten Zelten nicht erreicht wird. Volles Haus bei der Königsproklamation am Freitag, zahlreiche Besucher am Samstag, obwohl viele wegen des heißen Wetters den Außenbereich des Zeltes nutzten, und wiederum ein volles Zelt beim Katerfrühstück. In der Rückschau sieht Eicke dieses Schützenfest als „eines der besten Feste der letzten Jahre, wenn nicht sogar das beste“.
Die Auswahl der Musik hatte sich ebenfalls bewährt. Mit der Partyband „Crossfader“ wurde eine regionale Band engagiert, die weithin bekannt ist, DJMac-Partytime sorgte am Samstagabend lange und intensiv für Stimmung, und das Sonneborner Blasorchester traf zum Katerfrühstück den richtigen Ton. So waren auch die Reaktionen des Publikums fast durchweg positiv. Das Schützenfest sei das seit Langem beste gewesen, bilanzierten viele Besucher. Moniert wurde indes von einigen, dass die Kreiskönigsehrungen nahezu untergingen; ebenso, dass bei diesem Kreisschützenfest nicht wie vor zwei Jahren eine große Zeremonie im Schloss stattfand. Mit den Mitgliedern der dazu gehörenden Vereine hätte auch der Festumzug noch mehr Teilnehmer aufweisen können. „Am Umzug hätte zudem die Beteiligung der Holzhäuser Mitglieder etwas besser sein können,“ kritisierte Sebastian Eicke am Montag, räumte aber ein, dass inzwischen viele Mitglieder den langen Marsch bei der herrschenden Hitze nicht zugemutet werden könne. Auch seien die Schützen dadurch dezimiert worden, dass viele in mehreren Holzhäuser Vereinen wie TuS, Inter Holzhausen oder der Feuerwehr Mitglied seien und eben in deren Riegen mitmarschierten.
Unter dem Strich war das Schützenfest in diesem Jahr jedenfalls ein Wendepunkt, von dem aus man mit Zuversicht in die Zukunft blicken kann, vorausgesetzt, man bringt Tradition und Gegenwartsansprüche mit Fingerspitzengefühl unter einen (Schützen-)Hut.
Quelle: Pyrmonter Nachrichten, RR